Rallye Bad Schmiedeberg 2013

14.09.2013

Ergebnis: Undankbarer 4. Platz in der F8. In der H14 wären wir auf dem 2. Platz gelandet (unsere erste Asphalt-Rallye). Vorab habe ich mir einige Videos von der Schmiedeberg angesehen. "Meine Fresse ist das schnell dort, da kann ein Abflug das Leben stark verkürzen. Dementsprechend hatte ich auch mächtig Schiss in der Buchse." Zu Recht! Auf dem schnellsten Stück hatten wir gut 170 km/h auf der Uhr stehen und das auf einer Allee. Da wussten wir noch nicht, dass unser Domlager sich gleich verabschiedet. Zum Glück ging alles gut und auch mit abgerissenem Domlager kann man noch gute Zeiten hinbrezeln. 

Vor der ersten WP hatte ich ganz schönen Bammel. Nicht zuletzt, weil erst vor kurzem Janina und Ina tödlich verunglückt sind. Das gibt einem ganz schön zu denken. Ich hatte schon ans Absagen gedacht, aber dafür war es zu spät.

Die WP1 war auch ein recht einfacher Rundkurs. Wie erwartet lief alles glatt und ich konnte mich erst mal auf die Bedingungen einschießen. Durch die Schikane am Ende eines Stückes bergab konnte man fast gerade durchheizen. Dies bemerkte ich jedoch erst nach der ersten Schleife. - Halb so wild! einmal zu früh in die Eisen ist besser als zu spät. Kleine Anmerkung: Eine Schikane die man mit über 100 km/h fahren kann, ist nicht besonders eng. Danach kam ein Abzweig mit einer Mauer, die man nicht streifen durfte, denn dann wäre die Fahrt zu Ende gewesen.


WP2 hatte es da schon mehr in sich, leider wollte mein Getriebe nicht mehr vom 1. in den 2. Gang schalten. "Schöner Murks, auf Schotter braucht man den 2. nicht unbedingt, aber auf Asphalt muss man im 1. starten." So versuchte ich auf den folgenden Prüfungen im 2. Gang zu starten und vom 1. in den 2. zu schalten. Beides war nicht von Erfolg gekrönt. Halb so schlimm, die 1 bis 2 Sekunden konnte ich verschmerzen. 

Kurz vor Schluss der 2. WP legte ich noch einen ungewollten Drift auf Asphalt hin (Video gleich am Anfang), da musste man die Nerven behalten und zu Ende driften.


Ab WP3 wurde ich langsam warm. Diese WP hatte auch viel Schotteranteil. Am Start beobachten wir, wie die anderen mit Vollgas über einen Übergang von Schotter zu Asphalt bretterten. OK, das konnten wir auch und vermerkten es so in unserem Aufschrieb.
Nach dem Start kam eine lange, hüglige und kurvige Allee. Dort musste man schon mal seinen Mut zusammen nehmen. Max. 170 km/h ist schon nicht ohne, auf Schotter fand ich es jedoch nicht so schlimm. Dann kam ein Abzweig zu einem Feldweg, der BMW untersteuerte, die Handbremse ging nicht und so fuhren wir fast in einen Zaun. Der Übergang zur asphaltierten Straße war etwas holprig und schlecht einsehbar. Bei über 130 km/h musste ich einmal blitzschnell gegenlenken (Video bei 1.11min), der Wagen blieb aber in der Spur. An dieser Stelle hat es bei der gleichen Aktion einen Corsa überschlagen.  Dann kam ein Schotterstück mit einigen Kurven, welches erstaunlich gut mit Straßenreifen ging. Am Ende dieses Stückes kam der Übergang auf eine Asphaltstraße, die wir am Start mit VOLL   markiert hatten. Machten wir auch so, an dem Übergang bekam der 318er bei 130 km/h einen hefitgen Kick und der Arsch versetzte (Video bei 0.25min).  Das bekam ich zwar korrigiert, aber ich musste dafür die Bremse etwas lösen, dadurch wurde der Weg zur folgenden Schikane sehr sehr kurz. "Puh!!! gerade so durch gebracht! Beim nächsten Durchgang lieber vorher etwas anbremsen." Leider war das nicht der letzte Patzer auf der WP. Kurz vorm Schluss tuschierte ich leicht noch einen Strohballen (Video bei 1.00min). Schuld daran war ein platter Reifen. "Nun weiß ich auch, dass die Asphaltreifen mit dem groben Steinen etwas überfordert sind." Dumm nur, dass wir nur einen Ersatzreifen dabei hatten.

Die nächste Überraschung kam vom Wagenheber. Er passte gerade so unters Auto. Durch die Tieferlegung wäre das beinahe schief gegangen, man denkt halt nicht an alles. Der Reifen war zum Glück schnell gewechselt und auf ging’s zur Mittagspause.


Die letzten 3 Prüfungen sind schnell erzählt. Bis auf das Getriebe lief alles super. Auf der WP5 gab es eine fette Ölspur durch eine Schikane, aber das meisterten wir ganz locker. Auf der letzen Prüfung ließen wir es nochmal richtig fliegen und waren 12 Sekunden schneller als bei der ersten Durchfahrt. Was wir zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten, auf der Prüfung wurde das Domlager hinten rechts heraus gerissen. Zwar hörten wir den Defekt klappern, aber wir ignorierten es und fuhren so bis zum Servicepark. Eigentlich ziemlich dumm, wenigstens nachsehen wäre angesagt gewesen. Das Glück ist mit den Tüchtigen und so kamen wir als 4. in der Klasse durchs Ziel. Das Highlight war die Rallyeparty danach. Die ging bis früh in die Morgenstunden, mit Stripp-Show und allem Pipapo. Schöne Rallye, gutes Ergebnis und viel Spaß, so muss das sein.

Bye, Jürgen und Gordon, die sich ein 2. Loch in den Arsch freuten.