11.04.2015
WOW, was für eine Rallye, obwohl es im Vorfeld noch bis auf die letzte Minute etwas zu schrauben gab, konnten wir am Freitagmittag mit einem Top vorbereitetem Auto starten. Erst sah es gar nicht so aus, als ob der BMW überhaupt wieder flott wird, doch Markus Paul und Stephan Jensch, von Paul Motorsport, habe in einem Sondereinsatz gleich Montag nach der Rallye Wittenberg den BMW zerlegt, bzw. das was noch von übrig war. Glück im Unglück war, dass „nur“ der Querlenker total verbogen war und die Motortraverse nur wieder in die richtige Position gebracht werden musste. Dazu wurde auch noch ein neuer Auspuff geschweißt und die üblichen Wartungsarbeiten durchgeführt. Somit blieb für Molli vom Autohaus Rauer, noch die Montage der Reifen übrig. Die hat er in einer Doppelschicht noch mit Schläuchen ausgestattet. Nur die Wahl des Reifens fällt bei der Roland Rallye sehr schwer. Die meisten Teams sind auf „richtigen“ Schotterreifen gestartet. Mit diesem Gedanken hatte ich auch schon gespielt. Um auf alle Situationen vorbereitet zu seinen, hatten wir gut gebrauchte Winterreifen Quadrac 3 aufs Auto montiert und noch Fedima Schotterreifen eingepackt. Mir war aber schon im Vorfeld klar, dass der Schotterreifen hier an seine Grenzen kommen wird, da die Roland einen reinen Asphaltrundkurs beinhaltet, der auch noch 2x befahren wird. Dort würde der Fedima bestimmt in seine Einzelteile zerlegt werden. Der Winterreifen hat auch besseren Grip auf Asphalt, als der Schotterreifen, dumm nur, das 70 Prozent der Rallye auf Schotter stattfanden. Also beschlossen wir erstmal die Prüfungen abzufahren und uns einen eigenes Bild von der Streckenbeschaffenheit zu machen. Mein Fazit, der Quadrac 3 wird für die Roland reichen. Noch besser, es blieb, auf Grund des engen Zeitplanes, gar keine Zeit um die Reifen zu wechseln. Damit war die Reifenwahl schon entschieden. Zum Glück waren wir schon fertig umgezogen und mussten nur noch in den Startpark fahren, sonst hätten wir ein echtes Zeitproblem gehabt.
Ab zur WP1, die lief erfreulicherweise sehr gut. Es gab 2 Situationen die nicht so planmäßig liefen, einmal hab ich den 3er zu spät für die Autobahnunterführung angebremst, aber mit einem beherzten Griff zur Handbremse ließ sich das Problem auf den letzen Drücker noch retten. 2. Ding was wir uns geleistet haben, wäre auch absehbar gewesen. Beim Aufschrieb hielten wir uns für besonders clever und haben uns einen MAXI CUT aufgeschrieben. Nicht ganz Regelkonform, wie sich später herausgestellt hat, aber wir waren nicht die Einzigen mit dieser Idee. Blöd nur wenn man sich nicht konsequent daran hält. So haben wir den Cut statt quer übers Feld zu fahren etwas kleiner ausgelegt. Das hätte beinahe dazu geführt, dass wir einen Betonsockel eines Pfeilers aufgeraucht hätten, na ja, ging ja nochmal gut. Kurz vor Schluss der WP gab´s noch einen Abflug von Wolfgang im Volvo, der hat uns dadurch an dieser Stelle etwas vorsichtiger machen lassen. Zum Glück, sonst wären wir dort auch so abgeflogen.
WP2 macht uns keine Schwierigkeiten, an einem T Abzweig liegt schon ein BMW im Graben, den umschiffen wir aber souverän im Drift. Mit WP3 verhält es sich ähnlich, alles easy und eine ganz passable Zeit.
WP4 "Gehege" ist legendär und hier hat es schon den Einen oder Anderen böse erwischt. Arschkneiferprüfung würde ich mal sagen. Und genau das machen wir, Backen zusammen kneifen und Feuer. Nix mit Feuer, erstmal veräppelt uns der Starter mit seiner blöden Flagge, mit der fuchtelt er vor unserer Windschutzscheibe rum. Ohne irgendein Vorzeichen nimmt er die weg und wir Starten völlig unvorbereitet, dafür mit etwas Gelächter im Auto. Die Backen bleiben aber zusammengekniffen und das zahlt sich aus, 9. Zeit gesamt und das macht richtig gute Laune, geht doch!
Nach dem Regrouping auf zur 2. Schleife wo WP5 den Anfang macht. Dieses Mal merzen wir noch die Fehler von WP1 aus und nehmen den MAXI CUT auch wirklich als Maxi, das beschert uns die 5 beste Gesamtzeit, geil wir sind im Rallyefiber.
So beflügelt geht´s zur WP6, was für eine geile Prüfung, im Ziel wissen wir noch gar nicht, dass wir die 2 schnellste Zeit im Gesamtklassement und die schnellste Zeit in unserer Klasse gefahren haben. Schneller war nur noch Al Ketbi (WM Pilot)der mehr als nur abgekürzt hat, wofür es auch noch Ärger im Nachhinein gab. Da wir uns dessen gar nicht Bewusst waren, haben wir erstmal gefachsimpelt, was alles nicht so gut auf der Prüfung lief. Natürlich totaler Quatsch, momentan ist das unser absolutes Limit.
Auf WP7 läuft es wieder unauffällig gut und wir schieben uns von WP zu WP weiter nach vorn.
WP8 "Gehege" ist die letzte WP für diese geile Rallye, wir geben nochmal alles, was fast den Kontakt mit einem Straßenschild beschert. Kapp daneben ist aber trotzdem vorbei ;-) und so können wir einen schönen 2. Platz in der Klasse und einen sensationellen 5. Platz gesamt einsacken.
Die Freude ist groß und so freuen wir uns schon auf die nächste Veranstaltung.
Bye Jürgen und Gordon.